Es geht auf das Jahresende zu und wir ziehen jetzt traditionell Bilanz im ISS und privat. Bilanz im „Corona-Jahr 2020“? Kann das nicht nur furchtbar und deprimierend ausgehen? Heute will ich in diesem Beitrag die positiven Seiten und Chancen der „Corona-Zeit“ beleuchten, die ich privat erlebt habe.
1. Das kriegen wir gebacken!
Schon im Frühjahr, beim ersten Lockdown, bin ich möglichst wenig zum Einkaufen gegangen.

Trotz eines guten Pandemie-Vorrats an Lebensmitteln ist aber frisches Brot und warmer Kuchen viel leckerer als Dosenbrot oder trockene Kekse.
Viele von uns haben mehr Zeit in der Küche verbracht und Leckeres ausprobiert. Bei mir war es das Backen – „kann ich nicht“, dachte ich bis dahin. Aber unter Druck und mit Zeit laufen Menschen oft zur Höchstform auf, und so hat sich auch bei mir herausgestellt, dass vor allem meine Einstellung (kann ich nicht) in Kombination mit einem jahrzehntelangen Übungsrückstand und keine Zeit (Priorität) dafür zu schlechten Ergebnissen in der Vergangenheit geführt hatten. Jetzt auf einmal hat es geklappt: Mit neuer Einstellung („vielleicht kann ich es noch nicht so gut, aber das kann und will ich lernen!“) und beherztem Probieren (das ist durchaus doppelsinnig gemeint!) sind leckere Ergebnisse auf den Tisch gekommen. Erfolgserlebnis in schwieriger Zeit und eine Bereicherung für alle Beteiligten!
2. Haarsträubender Wildwuchs!
Und dann ein haarsträubendes Thema! Friseursalons waren wochenlang geschlossen, aber der „Wildwuchs“ meiner besseren Hälfte musste unbedingt gezähmt werden.

Haarschere gekauft, youtube-Anleitungen gekuckt, ausprobiert – super geworden! Ich habe sogar ein „Trink-Geld“ für das gute Ergebnis bekommen! Nachdem einmal das „kann-ich-nicht“-Hindernis überwunden war, ging es mit der zweiten Hürde einfacher.
Wieder ein Erfolgserlebnis und Lob vom „Kunden“!
3. Die „Kunst der Fuge“
Und so ging es handwerklich weiter: Im Sommer stand das Verfugen von Fliesen an und auch das Bohren in eine neu geflieste Wand.

Die Handwerker kamen Corona-bedingt nicht mehr – was nun? Mit gewachsenem Optimismus aus vorherigen handwerklichen Prozessen (siehe oben!) hat auch diese Premiere zu guten Ergebnissen geführt. Natürlich habe ich mehr Zeit gebraucht, als wenn ein Fliesen-Profi die Arbeiten gemacht hätte, aber Handwerker waren auf Wochen hinaus nicht zu kriegen. Erfolgserlebnis!!!
4. Kreatives Upcycling mit nachhaltigen Ergebnissen

Mit Corona und Lockdown haben auch wir einen Teil der Zeit zum Aufräumen und Ausmisten genutzt. Dabei sind viele „Schätze“ zutage getreten, die zwar inzwischen überflüssig, aber eigentlich auch zu schade für die Tonne waren. Also wurde auch der Garten verschönert, mit einem zweiten Leben für manche ausgedienten Gegenstände und Wertstoffe.
Das ist nachhaltig, spart Geld, erweitert die kreativen Fähigkeiten, bereichert Wohnung und Garten und bringt weitere Erfolgserlebnisse.
5. Das „liebe“ Geld
Auch die Weiterbildung im Thema „Finanzen“ ist in diesem Jahr nicht zu kurz gekommen. Weil durch den Lockdown Einnahmen fehlen, dafür aber Zeit zur Verfügung steht, habe ich mein betriebs- und finanzwirtschaftliches Wissen auf Vordermann gebracht und erweitert. Meine ersten Versuche mit einem Musterdepot (und wie man aus einem Euro mehr als einen Euro machen kann) sind ermutigend – Erfolgserlebnis!
6. „Auf den Schirm!“
Wieviel Spass mir die Digitalisierung der Kommunikation mit Skype, Zoom, Videobotschaften etc. macht, habe ich ja schon im Mai beschrieben (Link: Anfangen, Spaß haben und akzeptieren, dass nicht immer alles gleich glatt geht!) Ohne die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hätte das vielleicht noch etwas länger gedauert. Inzwischen läuft es gut, ob KKE, ISS, MMeV oder privat – Erfolgserlebnis!
Fazit:
Und was brauchen wir, damit solche Erfolgserlebnisse möglich werden? Ja genau, die üblichen Verdächtigen: BxFxM.
B wie Bereitschaft: zum Ausprobieren und Lernen. Manchmal mit kleinem „Schubs“, um in die Pötte zu kommen.
F wie Fähigkeiten: Nur die Übung macht den Meister, also anfangen und akzeptieren, dass nicht immer alles (gleich) klappt.
M wie Möglichkeiten: Zeit zum Beispiel. Oder Material (für upcycling zum Beispiel, wo es auch nicht schlimm ist, wenn was daneben geht). Und Anleitungen – es gibt ja fast nichts, für das es keine Videoanleitung gibt! Und Tante Google weiß alles.
Ob ich das alles auch in „normalen“ Zeiten ausprobiert und gelernt hätte? Wohl nicht, schon gar nicht so komprimiert und vielfältig. Neben den Erfolgserlebnissen und handfesten Ergebnissen ist als Ergebnis auch meine Wertschätzung für bestimmte Berufe und Tätigkeiten noch mehr gewachsen: Wer mal selbst (handwerklich) Neuland betreten hat, weiß auf einmal zu schätzen, wieviel Erfahrung und Können für gute und schnelle Ergebnisse erforderlich sind. Daher heißt es ja auch „die KUNST der Fuge“…
Corona wird ja leider noch eine Zeit lang unser Leben begleiten. Um die Chancen zu nutzen, die auch darin stecken, möchte ich mich Churchill anschließen:
„Never waste a good crisis!“
(Winston Churchill)
Corona-Empfehlungen aus dem Nikolaus-Sack:
Backe eine Lösung, kappe den Wildwuchs, mache gute Handarbeit und sei nachhaltig. Dabei achte auf’s Geld und nutze digitale Vernetzung!
Ich wünsche Euch einen schönen, inspirierenden Nikolaus-Tag!
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